Mittwoch, 17. Februar 2010

Die Nadel im Heuhaufen

Und wieder einmal habe ich das spannendste verpasst - verschlafen, um genau zu sein. Bei näherer Betrachtung der Ereignisse muss ich allerdings sagen, dass das nicht die schlechteste Art ist, seine Zeit zu verbringen. Es hat sich nämlich wieder einmal bestätigt, wie elementar ausreichend Schlaf doch ist. Meine Nerven sind ausgesprochen stabil im Vergleich zu den Menschen, die bei der kleinsten Kleinigkeit schon völlig aus dem Häuschen geraten. Kein Wunder, so wenig Zeit wie sie damit verbringen, ihren Augen Ruhe zu gönnen.
Eigentlich hatte ich mich nur für eine Schlummerrunde zurückgezogen. Wer konnte schließlich ahnen, dass das eine Katastrophe mittleren Ausmaßes zur Folge haben würde? Während ich also friedlich zwischen den warmen Wintermänteln im Schrank eingekuschelt lag und von leckerem Fresschen und vorwitzigen Mäusen träumte, war mein Mensch am Rande des Nervenzusammenbruchs, weil ich offensichtlich verschwunden war. Da wurde in der Waschmaschine gesucht, die Küchenschränke durchstöbert, der halbe Keller auf den Kopf gestellt und unter den Sofas nachgesehen. Es bedurfte einer ganzen Stunde Suche, eines kleinen Chaos im Wohnzimmer und einer etwas größeren Panikattacke bis mich ein erleichterter Schrei aus dem Schlaf riss und fast zu Tode erschreckte. Da verstehe einer die Menschen!
Hätte sie mal wie ich die Zeit für ein Schläfchen genutzt anstatt planlos das Haus auf den Kopf zu stellen, wäre ihr sicher eine Menge Aufregung erspart geblieben und ich hätte in aller Ruhe ausschlafen können. So blieb mir nur, mich einmal um die eigene Achse zu drehen, genüsslich zu strecken und hoch erhobenen Hauptes zum Fressnapf zu wandern. Auf den Schreck brauchte ich schließlich dringend eine Stärkung - und danach ein ausgedehntes Nickerchen.

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